Was haben wir eigentlich so getrieben?

Ja, was haben wir in den letzten Monaten so getrieben?

Irgendwie nichts.
Zumindest wenn man unseren Blog anschaut. Doch bei so unverantwortungsvollen Social Media Nutzern wie wir es sind, darf man Instagram und Co nicht immer ganz Glauben schenken. Irgendwie passiert es uns immer wieder, das wir in wirklich produktiven Zeiten in Eifer und Gefecht versinken und mit uns Hashtags, spontan-lässige Bildunterschriften und Making Off Pic-Of-the-Days. Und nein, von irgendwelchen Stories fangen wir jetzt gar nicht erst an.

Erst vor kurzem wieder einmal - auf einer Party nach ein oder vielleicht auch zwei Drinks zu viel - durfte eine von uns auf einem fremden Handy eines potenziellen Instafollowers unseren Namen eingeben. Irgendwie erwartet man in dem Moment als kreativer Mensch ja immer, das jetzt einer dieser kleinen geschichtsträchtigen Augenblicken ist, in dem das Geschaffene auf irgendeine Art und Weise gewürdigt wird. Aus einem Grund baut man die gezielte Hashtag-Bibliothek ja auch auf. Doch nichts da, was dem vermeintlichen Fan zuerst auffiel, war unsere Followeranzahl.
“Ihr habt ja weniger Follower als ich und ihr seid Fotografen!”.
Damn. Erfolg verfehlt.

Doch egal, es gibt ja Sprichwörter wie “der Wille zählt” oder “lieber spät als nie” nach welchen wir uns in Post-Angelegenheiten richten können und es ist doch auch schön, nach getaner Arbeit zurück zu lehnen und kurzzeitig von Zeigefinger zu Daumen überzugehen, den Kameraauslöser sein zu lassen und vor jedes gedachte Wort einen Hashtag hinzupflanzen. Dafür müssen wir halt manchmal temporär darauf verzichten, dass andere denken, dass auch wir tatsächlich arbeiten.
Und sind wir doch mal ehrlich, es wäre auch trotz Making Off’s und regelmässigem Blog keinem Aussenstehenden wirklich bewusst, wie viel Arbeit schlussendlich in den Bildern und Videos steckt. Das zu zeigen, schaffen die spontan gestellten Making Off’s und Stories von trotz-Stativen-schleppenden-immer-super-aussehenden-und-konstanthappy-Knipsenden nicht wirklich. Irgendwie lügen sie ja alle diese Stories, selbst wenn sie live sind - doch wer weiss das heutzutage schon nicht? Ein Teil der Wirklichkeit zeigt halt noch lange nicht die Realität. Zumindest ist es das, was wir glauben wollen, besonders dann, wenn wir wieder einmal sehen, wie scheisse wir selbst auf Making Off Bildern aussehen. In stressigen Zeiten konzentrieren wir uns da dann doch lieber auf gepflegte Ehrlichkeit in den Endergebnissen als in Instagram Posts.

Die leise Hoffnung auf einen kleinen Triumph über den Follower-Typ aus dem Club bleibt unsererseits auf Weiteres trotzdem bestehen, zum Beispiel bei einem möglichen Zusammentreffen an einer Kasse einer der vielen Volg Filialen in der ganzen Schweiz, wo wir ihm locker lässig von hinten auf die Schulter tippen und sagen könnten, dass das Plakat neben dem Eingang von uns ist. Ohne Hashtag, tausend mal grösser als auf Instagram. Bam! Vor einem gedruckten Bild zu stehen ist dann doch irgendwie das masslos bessere Gefühl, als ein paar Likes wildfremder Leute, die nur darauf aus sind, das man sie zurück liked. Finden wir.

Irgendwie setzten wir bei solchen Sachen dann doch mehr auf Oldschool, was an sich auch wieder In wäre. Doch das bekommt halt niemand mit, wenn man es nicht postet. Das Leben zwischen Hashtag und Arbeit finden wir auf jeden Fall nicht ganz so einfach, wie es immer aussieht und entscheiden uns für eines nach dem anderen. Immer mit der Ruhe dafür richtig ist unsere Devise, rasanten Mainstream-Stress hat man sowieso schon genug im 2019.
Wir posten uns deshalb in nächster Zeit mal die Daumen wund, aktualisieren unsere Website und sobald es erneut richtig losgeht, sagen wir dann mit gutem Gewissen wieder: Bye bye Hipster Fotografen Dasein.

Und hey, wem wir es noch nicht in live gesagt haben: Happy Neujahr 2019 und damit auch gleich mal ein erstes Bild zum zeigen.

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